Hugo Ball und Hesse

„Es geht uns nicht gut, wir sind erschöpft von Sorgen und Arbeit“, schreibt Ball Mitte März 1926 an Hesse. Dieser reagiert diesmal ungehalten, weil Hugo und Emmy nicht auf seine persönlichen Nöte eingehen, die er in seinen Briefen vorbringt, sondern ihn mit billigem Trost abspeisen: „Sie und Emmy schreiben mir immer, […] wie gut die Madonna es mit mir meine, und wie leicht sie meine Augenschmerzen ect. heilen könne. Für einen Menschen, der Tag für Tag in Verzweiflung steht, ist solcher Trost, verzeihen Sie, nichts Essbares, sondern Wind.“ Es herrscht in den nächsten Wochen eine gespannte Stimmung zwischen den Freunden.
Die Balls stehen vor dem Nichts und da keine Besserung der finanziellen Lage in Aussicht ist, beschließt Emmy nach München zu fahren, um vor Ort mit dem Kösel-Verlag über regelmäßige Zuwendungen und über Veröffentlichungen in der Zeitschrift ‚Hochland‘ zu verhandeln. Kaum ist Emmy am 23. März abgereist, gibt es lang erwartete Honorarzahlungen und positive Nachrichten von Verlagen, die Interesse an den Manuskripten von Emmy und Hugo zeigen.

“‘Gute Ehen werden in der Hölle geschlossen’ Das wilde Leben des Künstlerpaares Hugo Ball und Emmy Hennings zwischen Dadaismus und Glauben” Auszug aus meinem Buch, das im April/Mai im FE-Medienverlag erscheinen wird:

Über jupeer

Alfred Sobel, geboren 1954, Theologe, Bibliothekar und Mediator, arbeitet als Autor und Journalist in Berlin. Er hat u.a. Bücher über Eugen Drewermann, Theodor Storm, Immobilienkauf und den Ratgeber „Pubertät für Anfänger“ (Graefe & Unzer 2012) veröffentlicht. Er freut sich über Reaktionen seiner Leserschaft per e-mail: jupeer@web.de . Ich schreibe gerade über das Künstlerpaar Hugo Ball und Emmy Hennings, den Begründern des Dadaismus und überzeugte Katholiken, ein Buch. Von Zeit zu Zeit veröffentliche ich daraus Auszüge
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Eine Antwort zu Hugo Ball und Hesse

  1. Eso-Mystiker schreibt:

    Die Natur (bzw. das Leben) ist Gott. Und es gibt Dinge in der Natur, die dem Menschen ewig verborgen sind (wer an solche Dinge glaubt, ist dadurch religiös). Gott ist nicht auf die Weise allmächtig, dass er z. B. einen unbelehrbaren Raucher, der Lungenkrebs bekommt, heilen kann. Der Mensch (und die Welt) wurde nicht “erschaffen”, sondern existiert von Natur aus (und seit ewig). Der “Sündenfall” hat sich nicht genau so ereignet, wie es in der Bibel geschildert wird. Es wurden vielmehr zu verschiedenen Zeiten viele verschiedene Fehler von Menschen gemacht, die noch heute eine negative Auswirkung haben. Christus ist ein sehr hochentwickelter Mystiker, aber nicht der “Sohn Gottes”. Die Hauptsache ist, eine Ausbildung (in einer Gruppe oder alleine) zum Mystiker oder Geistheiler zu machen. Mitglied in einer religiösen Organisation (z. B. Kirche, Geistheiler-Organisation) braucht man nur von Zeit zu Zeit zu sein; nicht dauernd. Christliche Mystik, (weiße) heidnische Mystik und (weiße) Esoterik sind gleichwertig.
    Das Beten zu einem “Vater im Himmel” ist sinnlos. Wir brauchen mystische Erfahrungen gemäß Teresa (von Avila) und Meister Eckhart. Und Geistheilung gemäß C. G. Jung. Jedesmal wenn ein Mensch u. a. eine wesentliche Steigerung seiner Willenskraft und Liebe erreicht, kann er (evtl. in Verbindung mit einer esoterischen Technik) eine – zusätzliche – göttliche Erfahrung machen. Und immer größere göttliche Erfahrungen. Ein Beispiel einer göttlichen Erfahrung, bei der keine esoterische Technik eingesetzt wird, ist eine mystische Nahtoderfahrung (Selbstmord ist abzulehnen). Falls eine esoterische Technik eingesetzt wird, so ist diese nicht das Wesentliche, sondern nur ein Hilfsmittel. Auch die eigene Anstrengung (obwohl notwendig) ist nicht das Wesentliche. Sondern das Wesentliche ist das Wirken von (evtl. uns verborgenen) Naturgesetzen. Es ist erforderlich, gesundheitsbewusst zu leben und sich unegoistisch zu verhalten. Und man sollte versuchen, sich in jeder Hinsicht maximal weiterzuentwickeln.
    Es ist vorgekommen, dass Esoteriker durch Drogen veränderte Bewusstseinszustände herbeigeführt haben. Dies ist abzulehnen. Ebenso ist Hypnose (auch Selbsthypnose) abzulehnen. Zudem kann das Herbeiführen eines luziden Traumes gefährlich sein. Bei der seriösen Esoterik erlangt man zunächst eine größere Reife. Dadurch, dass man viel Sport treibt. Dadurch, dass man berufliche Herausforderungen so gut wie möglich meistert. Dadurch, dass man immer mehr für den Naturschutz tut. Usw. Und dann muss man eine ungefährliche esoterische Technik einsetzen. Z. B. fragt man sich: “Für was ist ein Ereignis, das mir zugestoßen ist, ein Symbol?” Man soll bei dieser Ereignisdeutung nicht versuchen, in die Zukunft sehen. Es hat nicht unbedingt jedes Ereignis eine relevante Bedeutung. Diese esoterische Technik kann noch weiterentwickelt werden.
    Es ist gut, dass es einen technischen Fortschritt gibt. Aber es ist Wahnsinn, wenn z. B. ein neuer Geschwindigkeitsrekord eines Flugzeugs als Erfolg gefeiert wird. In Wahrheit werden dadurch die Gefahren immer größer. Die Technologie darf nur dann weiterentwickelt werden, wenn dadurch die Gefahren nicht größer werden. Es ist sinnvoll, Technologien zu entwickeln, die sich so weit wie möglich im Einklang mit der Natur befinden. Zudem sollte es nicht mehr medizinische Operationen geben, als nötig. Z. B. können Krampfadern mit der Linsermethode ohne Operation zerstört werden. Heilen durch Liebe, Naturheilverfahren und esoterische Verfahren sollen die herkömmliche Medizin und Wissenschaft ergänzen (nicht ersetzen). Es ist sinnvoll, sich ökologisch zu verhalten (z. B. immer weniger Fleisch zu essen).
    Die Wissenschaft darf nicht alles erforschen. Es ist z. B. unter Umständen gefährlich, wenn ein Mensch erforscht, ob er einen freien Willen hat. Es ist denkbar, dass ein Mensch gerade durch die Erforschung des freien bzw. unfreien Willens seinen freien Willen verliert. Und es ist denkbar, dass das menschliche Gehirn durch die Hirnforschung (negativ) verändert wird. Das heißt nicht, dass es gar keine Hirnforschung geben soll. Aber es soll nicht mehr Hirnforschung geben, als unbedingt nötig ist (um diverse Krankheiten zu bekämpfen). Es soll überhaupt keine Wissenschaft aus Neugierde geben. Zudem ist es möglich, dass ein Mensch verrückt wird, wenn er sich mit bestimmten Ideen beschäftigt, wie z. B. dass das Leben nur ein Traum ist. Das Leben ist real. Und Liebe ist mehr, als Chemie, Hormone usw. Der Mensch darf nicht unbedingt in natürliche Prozesse steuernd eingreifen. Und der Mensch darf natürliche Prozesse nicht unbedingt beobachten. Wenn mystische Erfahrungen einmal nicht mehr möglich sind, werden die Menschen die Mystik kaputtgemacht haben.

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